Exkursion zu den "Körperwelten"
Grundlagen/Voraussetzungen
Im Biologieunterricht der E-Phase wird im Bereich der Cytologie u.a. der Schwerpunkt „Ebenen der Organisation“ bearbeitet. Dies passt gut zur Ausstellung, da sie in die einzelnen „Organisationsebenen“ des Körpers unterteilt ist und man sieht, welche Funktionen verschieden spezialisierte Zellen in Geweben übernehmen. Auf diese Weise bekommt man ein anschauliches Bild davon, was im Unterricht behandelt wurde.
Informationen zur Plastinationswissenschaft und Gunther von Hagens
Gunther von Hagens gründete 1993 das Institut für Plastination in Heidelberg. Grund dafür war, dass er in seiner Universität nicht genug Möglichkeiten hatte und an die Grenzen der Plastination gestoßen war. Die Ziele von Gunther von Hagens sind eine Verbesserung der anatomischen Lehre im Allgemeinen, Verbesserung der medizinischen und gesundheitlichen Aufklärung der Bevölkerung und die Verbreitung und Weiterentwicklung der Plastinationstechnik.
Die Plastinationswissenschaft stammt von Gunther von Hagens, dieser entwickelte sie im Anatomischen Institut der Universität in Heidelberg. Bei der Plastination wird das Wasser den Zellen entzogen und im Vakuum durch Kunststoff ersetzt.
Aufbau der Ausstellung und Art des Besuchs/der Führung
In der gesamten Ausstellung kann man sich frei bewegen und es herrschen keine Einschränkungen, was die Reihenfolge der Betrachtung der unterschiedlichen Präparate betrifft. Die Ausstellung ist in einzelne „Themenbereiche“ unterteilt.
Thematischer Aufbau
Wie der Name der Ausstellung „Eine Herzenssache“ schon sagt, befasst sich ein Großteil der Ausstellung mit dem Herzen und den Dingen, die damit verbunden sind, zum Beispiel der Verlauf der Blutbahnen im Körper oder die Darstellung verschiedener Krankheiten am Herz. Der Rest der Ausstellung befasst sich auch mit allen anderen Teilen des Körpers. Es werden Knochenquerschnitte gezeigt, aber auch winzig kleine Knochen werden dargestellt, zum Beispiel die Gehörknöchelchen. Auch werden verschieden Organe gezeigt, sowohl gesunde als auch kranke. Man kann den Unterschied einer gesunden rosafarbenen Lunge und einer schwarzen „Raucherlunge“ sehen. Auch werden Folgen des Übergewichts gezeigt, zum Beispiel eine Herzverfettung. Bei der Herzverfettung ist das Herz deutlich größer und unförmiger als ein normales gesundes Herz. Auch verschiedene Krankheiten am Gehirn werden gezeigt, zum Beispiel die Alzheimerdemenz.
Besichtigte Bereiche
Unsere Gruppe hat alle Bereiche der Ausstellung besucht, weil die Zeit dafür ausreichend war. Wir haben uns alles angeschaut und über Präparate, die uns besonders interessiert haben, geredet, diskutiert und Vermutungen aufgestellt.
Inhalte dieser Bereiche
Ein sehr interessanter Bereich war der Anfang der Ausstellung. Zu sehen, wieviel Blut unser Herz jeden Tag durch den Körper pumpt, war sehr spannend. Es war durch die roten Fässer gut veranschaulicht.
Ein ebenfalls sehr interessanter, wenn auch unter ethischen Gesichtsunkten nicht unproblematischer Bereich war der der embryonalen Entwicklung. Man konnte die einzelnen Abschnitte der Entwicklung aufgeteilt in mehrere Monate sehen. Sehr gut zu erkennen war, welcher Teil des Körpers sich zu welchem Zeitpunkt entwickelt hat.
In einem Schaukasten hing ein menschliches Skelett, bei welchem man nur die Blutbahnen sehen konnte. An einem Skelett waren nur die Sehnen zu erkennen und von wo sie wohin führen. Ein weiterer Teil zeigte verschieden Krankheiten an verschiedenen Körperteilen.
Man konnte ein Gehirn betrachten, dieses hatte eine Proteinablagerung, sie war zurückzuführen auf Alzheimer-Demenz.
Außerdem gab es zwei Präparate, eine Speiseröhre und einen Darmausschnitt, an welchen je ein Tumor gezeigt wurde.
In den verschiedenen Räumen wurden immer mal wieder Scheibenpräparate gezeigt, welche einen interessanten Querschnitt veranschaulichten. Es wurde zum Beispiel ein Querschnitt der Oberkörperregion zweier Menschen ausgestellt. Anhand der Fettablagerungen konnte man sehr gut erkennen, dass eine Person übergewichtig war. Auch ein Querschnitt eines Knies befand sich in der Ausstellung. Es war überraschend zu sehen, wie viele Knochen und Sehnen in so einem kleinen Bereich stecken.
In der Mitte eines Raumes war ein überdimensional großer Fahrradfahrer. Bei diesem Objekt konnte man sehr gut die einzelnen Muskelpartien und Organe erkennen.
Persönliche Eindrücke
Ich denke, es war eine sehr lehrreiche Erfahrung und es war für mich am Anfang schwer zu glauben, dass alle Präparate in der Ausstellung echte Körper sind. Zwei Kritikpunkte habe ich jedoch: Ich hätte gerne gesehen, wie der Ablauf der Plastination bis zur Ausstellung ist, da ich mir dies sehr interessant vorstelle. Auch war die Ausstellung für meinen Geschmack etwas zu kurz und ich hätte mir gewünscht, dass man noch andere Themengebiete, wie zum Beispiel weitere Krankheiten abdeckt.
Abschließender Kommentar
Ich denke, die Ausstellung hat sich für unseren Kurs gelohnt, da wir einen guten Eindruck bekommen haben, wie unser Körper genau aussieht und wie die Organe beschaffen und verteilt sind. Der Ausflug hat gut in unser Unterrichtsthema gepasst und ich würde es auch anderen Kursen empfehlen.