Tag der Handschrift

S. Lucifero

Das Neue Gymnasium ist unter den besten 100 Glücksbriefen Hessens dabei - Emmy Sötje (8d) reicht einen in schönster Handschrift verfassten Glücksbrief über Tierliebe ein und gewinnt damit einen Preis in Wiesbaden

Im Mai dieses Jahres fand zum zweiten Mal der „Tag der Handschrift“ statt. Überflüssig findest du? Ganz und gar nicht, konnte uns Prof. Dr. Radlanzki von der Charité in Berlin bei der diesjährigen Preisverleihung in Wiesbaden am 13. September überzeugen. Wer gut, flüssig und besonders leserlich schreiben kann, der hat nicht nur eine besondere Feinmotorik, sondern der kann – wenn zusätzlich noch viel handschriftlich aufgeschrieben wird - sich Dinge viel einfacher und schneller merken. Handschrift hält also unsere Erinnerung fit und deutet auf eine besondere Kreativität hin. Aber nicht nur das: Unsere Handschrift ist ein einmaliges persönliches und auch gesellschaftliches Kulturgut, das so individuell wie unsere Persönlichkeit ist und uns somit genauso charakterisiert wie unsere Stimme oder unsere sprachliche Ausdruckweise.
Zur Preisverleihung kamen insgesamt 100 Schülerinnen und Schüler aus 39 Landkreisen und Städten Hessens, die es bis nach Wiesbaden geschafft haben. Das mag viel klingen, doch bedenkt man, dass 12.000 Glücksbriefe eingereicht wurden, ist es doch eine große Leistung, dass es eine Schülerin des Neuen Gymnasiums bis nach ganz oben und in das eigens für diesen Wettbewerb veröffentlichten Glückspost-Buch geschafft hat. Hier wurden die besten und schönsten Briefe zum Thema Glück eingereicht. Das mag vielleicht etwas zu abstrakt und langweilig klingen, doch gab es Schüler, die auf lustige Weise in ihren Briefen zeigen konnten, wie auch technische Geräte oder kleine Dinge im Leben das Glück darstellen können. So wurde auch die Note 1 in einem Brief angeschrieben und auf ironische Weise dargestellt, welche Glücksgefühle diese Zahl unter Arbeiten auslösen kann.
Mit dabei war auch der Kultusminister des Landes Hessen, Prof. Dr. Lorz, der nach eigenen Angaben sowohl seine Habilitations- als auch Promotionsschrift handschriftlich verfasst hat. Vielleicht sollten auch wir, trotz oder gerade wegen unserer Tablets, Smartphones und Smartboards, wieder ein Stück zurück zur Handschrift gehen. Wer weiß, vielleicht schafft es dann jemand vom Neuen Gymnasium bis ins Kultusministerium, um das Kulturgut Handschrift wieder in den Mittelpunkt des Lernens zu setzen?