Erste England-Fahrt nach Southend-on-Sea
Im September 2018 war es endlich so weit: Das NG startete in seinem Jubiläumsjahr zum ersten Mal mit Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe auf eine Reise nach England. Die Unterbringung der 68 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgte in Gastfamilien in Southend-on-Sea, wo die englische Kultur und Lebensart erster Hand erlebt werden konnte.
Nach einer langen Anreise per Bus und Fähre kamen wir Sonntagabends spät bei den Familien an und fielen erschöpft in unsere Betten. Über die Erlebnisse der nächsten Tage berichten einige der Teilnehmerinnen. F. Polscheit hat außerdem ein Video zusammengestellt, das auf unserem youtube-Kanal zu sehen ist:Englandfahrt
Montag in Southend-on-Sea (A. Popescu)
Heute Morgen haben alle zum ersten Mal den Weg zu ihrer jeweiligen Bushaltestelle absolviert. Manche hatten ein kleines Problem mit der Zeiteinschätzung oder mit der Orientierung, doch alle Missverständnisse wurden später aufgeklärt. Im Bus betrachteten wir die britischen Schüler mit der Schuluniform, wie man sie aus Filmen kennt. Nachdem wir die Gegend, wo die Gastfamilien wohnen, verlassen hatten, fuhren wir zum Pier. Nach Aussage von Busfahrer Peter, soll dieser der längste Pier der Welt sein. Nachdem wir ein paar Fotos von der Umgebung gemacht hatten, lernten wir zum ersten Mal unsere Gruppe kennen, mit der wir auch am Dienstag London besichtigen sollten. Nach einigen Kennenlernspielen konnten wir uns die Namen der Gruppenmitglieder einigermaßen merken, weshalb wir unsere Besichtigung weiterführten und durch das Naturschutzgebiet spazierten, um weitere Fotos zu schießen. Wieder im Bus angelangt erfuhren wir, dass wir als nächstes zu Southend-on-Sea fahren, wo wir den Rest des Tages in der Stadt verbringen würden. Zuerst hatten wir eine Stunde zum Essen. Viele von uns probierten das bekannte Gericht „fish and chips“. Mit viel Energie kehrten wir zurück zu den Lehrern und waren bereit für die Stadtrallye. Dafür hatten wir ungefähr anderthalb Stunden Zeit. Erlaubt waren alle Mittel, außer Google. Nachdem die Zeit um war, kehrten alle hochmotiviert zum Treffpunkt zurück.
Der letzte Punkt des Tages bestand aus einer langen Freizeit. Diese konnte zum Shoppen, Entspannen am Strand oder auch zum Minigolfspielen genutzt werden. Spät am Nachmittag wurden wir dann von Peter wieder zu der Bushaltestelle gefahren, von wo wir zu den Familien laufen sollten. Auf dem Weg unterhielten wir uns schon aufgeregt über den nächsten Tag in London.
Dienstag in London (Z. Tron)
Für uns startete der Tag in Southend-on sea um 6:00 Uhr morgens. Mehr oder weniger ausgeschlafen machten wir uns auf den Weg zu den Bushaltestellen, wo wir dann von unserem Reisebus abgeholt worden sind. Im zügigen Tempo erreichten wir den Zug, der uns nach London bringen sollte und mit dem unsere Reise in die Hauptstadt Englands begann. Nach knapp einer Stunde Fahrt waren wir endlich da und der Müdigkeit trotz allem sehr aufgeregt.
Schon im vorab wurden wir in drei Gruppen eingeteilt, um den Überblick zu behalten. So fuhr meine Gruppe mit Frau Mattes direkt zum Bahnhof King‘s Cross, was für viele schon ein absolutes Highlight war. Nachdem jeder mindestens den originalen Harry Potter Zauberstab in der Hand hatte ging es weiter zum "Tower Visit". Für jeden, der sich für die Geschichte der englischen Königsfamilie interessiert ist der Tower definitiv das Richtige.
Nach einem Rundgang in der Schatzkammer der Königsfamilie ging es dann über die Tower Bridge zum Borough Market, wo es wirklich alles gab, was unser Street Food-Herz begehrte, wirklich alles!!!
Und so ging es dann mit vollen Bäuchen auf zu unserem Treffpunkt mit den anderen Gruppen. Als wir dann am Trafalgar Square ankamen und die anderen wieder sahen, gab es viel zu erzählen. Nach kurzem Ruhen wurden dann noch Gruppenfotos gemacht und wir bekamen wieder ein wenig Zeit, um uns in der Stadt umzugucken.
Abends fuhren wir wieder nach Southend, wo wir alle sehr erschöpft in unsere Betten fielen um für den nächsten Tag in Cambridge wieder fit zu sein.
Mittwoch in Cambridge (S. Saul)
Nachdem wir ca. 90 Minuten mit dem Bus nach Cambridge gefahren waren, liefen wir durch historische Gassen über einen kleinen Kanal in das Zentrum der Universitätsstadt. Dort war ein großer Platz mit einem vielseitigen Streetfood-Market, dessen Spezialitäten wir später noch kennenlernen durften. Um den Platz herum prangten viele großartige Gebäude, wie Kirchen, aber vor allem auch Universitätsgebäude, über die wir in einer einstündigen Stadtführung mehr erfuhren.
Wir liefen durch kleine, gemütliche Einkaufsgassen hin zu schönen Sandsteingebäuden, wie etwa dem des Trinity Colleges, das eines von 31 Colleges der University of Cambridge ist. An diesem College studierte unter anderem Isaac Newton, zu dessen Andenken auch noch ein Apfelbaum im Vorgarten des Colleges steht. Im Innenhof ist natürlich typisch englischer Rasen angelegt, der sorgsamst gepflegt wird. Ein paar Straßen weiter, im Pembrook College, darf dieser sogar nur von den Professoren betreten werden. Uns wurde unglaublich viel über die Historie der vielen faszinierenden Bauten erzählt bis wir wieder an dem großen Platz ankamen.
Von da an hatten wir ca. 3 Stunden Freizeit und konnten uns in Gruppen in Cambridge frei bewegen. Wir besuchten Souvenir-Shops und statteten uns dort mit Mitbringseln für Freunde und Familie aus. Aber auch für uns selbst gab es da Universitäts-Pullis, Harry Potter-Fanartikel und vieles mehr, wo wir einige Pfunde lassen konnten. Zum Mittagsessen gab es dann Kulinarisches auf dem Streetfood-Market, wo für jeden etwas dabei war. Zudem gab es auch ein Shoppingcenter und zahlreiche Einkaufsstraßen.
Natürlich konnte man auch noch Universitätsgebäude besichtigen, eine Bootsfahrt auf der Cam machen oder die schicke kleine Stadt an diesem sonnigen aber extrem windigen Tag einfach von der Parkbank aus genießen. Mit den diversen gesammelten Eindrücken dieser kleinen aber dennoch großartigen Stadt, sind wir mit dem Bus wieder im Stau zurück nach Southend gefahren, wo wir den Tag dann mit leckerem Abendessen in unseren Gastfamilien abschließen konnten.
Donnerstag in London und Rückreise (J. Lemaire)
Am Donnerstagmorgen brachten uns die Gastfamilien zum Treffpunkt, wo es dann um 8:00 Uhr hieß Abschied zu nehmen, da uns der Bus alle eingesammelt hat. Das Abschiednehmen war bei jeder Familie anders, die einen umarmten sich herzlich und man hat ihnen angemerkt, dass sie sich in dieser kurzen Zeit angefreundete hatten, bei anderen wiederum gab es nur ein kurzes „Bye“ und „It was a nice time“ und schon waren die Gasteltern weg.
Nachdem dann all unsere Koffer im Bus verstaut waren ging es los nach Greenwich zum 0-Meridian. Dort hatten wir dann ein paar Minuten Freizeit um Fotos zu schießen und uns umzusehen. Es war ein komisches Gefühl auf der West und Ost Halbkugel gleichzeitig zustehen. Nach einer Pause in der Innenstadt von Greenwich ging es weiter Richtung Bootshaltestelle, an der wir auf unser Schiff gestiegen sind, welches mit uns zusammen die Themse hochfuhr. An der Halltestelle nahe des London Eyes sind wir daraufhin ausgestiegen.
Doch bevor wir mit diesem gefahren sind, haben wir uns zunächst noch zum letzten Mal London angeschaut, so sind wir zu Westminster Abbey gelaufen, von der wir einen tollen Blick auf den Turm hatten in dem sich die Glocke Big Ben befindet. Leider wurde dieser zu diesem Zeitpunkt renoviert und wir konnten nur die Uhr erkennen. Als wir auch dort eine Pause zum Fotografieren gemacht hatten, ging es weiter zur 10 Downing Street.
Wir sind dann wieder zurück zum London Eye über die Westminster Bridge gelaufen. Es war gigantisch und wir hatten Glück, da an diesem Tag die Schlange relative kurz war und wir so nicht sehr lange warten mussten bis wir endlich einsteigen durften. In der 30-minütigen Fahrt hatten wir einen tollen Ausblick auf die Londoner Skyline und es wurden wieder zahlreiche Fotos geschossen. Es war so faszinierend, dass die Fahrt wie im Flug vorbei war. Die nächste Station war der Buckingham Palace, der auf keiner Londontour fehlen darf. Am Buckingham Palace angekommen sah man wieder viele beeindruckte Gesichter, die Queen war sogar da, was man an der gehissten Flagge erkennen konnte. Wieder haben alle nach ihren Handys oder Kameras gegriffen um Fotos zu schießen. Wir sind dann weiter zu der Underground Station gelaufen an der wir später am Abend einsteigen wollten, als es schon anfing zu dämmern. Dann vor Ort haben wir noch mal eine große Pause bekommen, in der wir uns mit Essen versorgen konnten zum Abendessen aber auch für die nächtliche Busfahrt, auch zum Stöbern in den Läden war noch Zeit. Später als es dann schon dunkel war und wir uns alle wieder versammelt hatten, haben wir kurzerhand den Entschluss gefasst noch zum Piccadilly Circus zu gehen. Diese riesige Werbeanzeigetafel zu sehen war unbeschreiblich, vor allem zu diesem Zeitpunkt wo es schon dunkel war, war es noch beeindruckender. Dort sind wir dann auch in die Tube eingestiegen mit der wir nach einem kurzem Umstieg zur o2-Arena gefahren sind. Dort hat uns dann unser Busfahrer abgeholt und ist mit uns zusammen zurück zum Bus gelaufen. Als wir dann um 22.00 Uhr endlich im Bus saßen, waren wir alle erschöpft vom vielen Laufen aber auch glücklich darüber, was wir alles gesehen hatten und dass es jetzt wieder nach Hause gehen würde. Trotzdem waren wir auch ein wenig traurig, denn jetzt hieß es wirklich Abschied von England zu nehmen was schwer fiel, weil wir ein paar wunderschöne Tage in England hatten und jetzt nicht nur mit Souvenirs, sondern auch mit unglaublich faszinierenden Eindrücken und Erinnerungen im Gepäck nach Hause fuhren. Nach einer ruhigen Nachtfahrt mit Fähre und Bus endete unsere Reise, auf der wir so viele tolle und neue Dinge gesehen haben, wieder dort wo sie angefangen hat, an der Schule. Manche haben ihre Klasse gleich nachdem wir angekommen sind noch kurz besucht, doch die meisten haben sich gleich müde auf den Weg nach Hause gemacht.