Medienschutzexperte Günter Steppich am 08.05. am Neuen Gymnasium Rüsselsheim

F. Schlicke

Worauf sollte beim Umgang mit WhatsApp, Instagram, Snapchat und Co besonders geachtet werden? Welche Gefahren können auf unsere Kinder im medialen Zeitalter warten? Was können Eltern und Schule tun, um die Kinder zu einer verantwortungsvollen Mediennutzung zu erziehen?

Diese und viele weitere Fragen beantwortete Günter Steppich bei seinem Besuch am Dienstag, den 08.05.18. Nachdem er vor vier Wochen bereits die Ausbildung der Medienscouts – Schülerexperten im Bereich Medienschutz - geleitet hatte, informierte der Referent für Jugendmedienschutz am hessischen Kultusministerium am Dienstagabend ca. 170 interessierte Eltern der fünften und sechsten Klassen über die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Kinderzimmer. Am Nachmittag hatte bereits eine dreistündige verbindliche und sehr kurzweilige Fortbildung für das Kollegium stattgefunden.

Dabei machte der Experte deutlich, dass die Nutzung des Smartphones sowie das Internet keineswegs an sich zu verteufeln sei, da es natürlich viele Vorteile in sich birgt und in der heutigen Zeit gar nicht mehr aus dem Alltag weg zu denken ist. Er mahnte aber dazu, dass ein Smartphone nun einmal auch einen smarten Nutzer benötigt. Er zog einen Vergleich zu einem Motorrad, mit welchem man auch nicht einfach sein Kind fahren lässt. Die medialen Gefahren gingen somit von der unvorsichtigen Nutzung aus. Mithilfe von anschaulichen Beispielen machte Steppich den Zuhörern klar, wie einfach sich z.B. von einem schnell und unbedacht angelegten Facebook-Profil Rückschlüsse auf Nachnamen, Familie, Wohnort, und schließlich sogar den genauen Schulweg ziehen lassen. Seine klare Empfehlung war es, die Heranwachsenden nicht einfach mit einem Smartphone auszustatten, in der Hoffnung, es bringe sich die wichtigsten Dinge schon selbst bei. Zu einer guten Medienerziehung gehöre es, dass die Kinder das richtige Alter (frühestens in der 7. Klasse das eigene Smartphone) sowie eine Begleitung beim Umgang mit den Geräten und den Apps haben. Das Gute ist, dass man mit seinen Kindern am Anfang meistens einen ähnlichen Stand hat und zusammen die Nutzung lernen kann.

Steppich betonte, dass vor allem die Eltern die Verantwortung für die mediale Erziehung ihrer Kinder zu tragen hätten. Die Schule stehe zwar beratend zur Seite, könne und solle die (Medien-)Erziehungsaufgabe den Eltern aber nicht abnehmen. Durch die Hinweise der Eltern würden die Heranwachsenden im Laufe der Jahre medienkompetent werden.

Infomaterial und Leitfäden für das Verhalten in sozialen Netzwerken sowie Videomitschnitte von ähnlichen Vorträgen Steppichs finden sich unter http://www.medien-sicher.de/

Das Neue Gymnasium hat, ähnlich dem Empfehlungsschreiben für Eltern zur Nutzung von Mobiltelefonen durch Kinder und Jugendliche des Hessischen Kultusministeriums (AZ: 649.050.000-00055 Doknr. 2017-47753), an alle Schulen ein Empfehlungsschreiben an die Familien der aufgenommenen Kinder geschickt, in dem es ausdrücklich erst die Anschaffung eines Smartphones ab der 7. Klasse empfiehlt.

Das Neue Gymnasium bedankt sich bei Herrn Steppich für die wertvollen Vorträge, den Eltern für das rege gezeigte Interesse und der Medien-AG für die technische Unterstützung.