Wem gebe ich die Erststimme? – Podiumsdiskussion in Rüsselsheim zur Bundestagswahl

T. Orians

Während in der Politik ein Wahlalter ab 16 noch auf sich warten lässt, können bei der Juniorwahl bereits alle Schülerinnen und Schüler unabhängig vom Alter oder Nationalität ihre Stimme abgeben. Um bei der politischen Urteilsbildung und Handlungskompetenz zu unterstützen, fand am 15. September in der Rüsselsheimer Stadthalle eine Podiumsdiskussion zwischen den Jungwählern und -wählerinnen und den Direktkandidaten und der Direktkandidatin des Kreises Groß-Gerau statt. Für die Parteien waren Stefan Sauer (CDU), Melanie Wegling (SPD), Stephan Dehler (FDP), Lars Nitschke (GRÜNE) und Jörg Cezanne (DIE LINKE) anwesend und standen allen in den vier Themenbereichen Bildung, gesellschaftlichem Miteinander, Wirtschaft sowie Natur & Umwelt Rede und Antwort. Thorsten Blümlein (AFD) hatte seine Teilnahme abgesagt. Für die Schulen waren jeweils bis zu fünf Vertreterinnen und Vertreter der Alexander-von-Humboldt-Schule, dem Immanuel-Kant-Gymnasium, der Sophie-Opel-Schule und dem Neuen Gymnasium vor Ort, während die anderen Schülerinnen und Schüler – aufgrund von Hygiene-Vorschriften – per Livestream aus den Unterrichtsräumen per Smartboard zugeschaltet waren. Unsere Schülerinnen und Schüler, stellvertretend für viele PoWi-Kurse in der Oberstufe, interessierte vor allem das deutsche Bildungsniveau im Vergleich zu anderen europäischen Ländern angesichts schwächelnder PISA-Ergebnisse, eine mögliche Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, gendergerechte Sprache im Alltag und auf bürokratischen Dokumenten, die Sinnhaftigkeit einer Vermögenssteuer für Besserverdiener, die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens sowie den klimagerechten Bau von Neuwohnungen.
Nach einer zweistündigen Diskussion sollte die Entscheidung, welchem Kandidaten oder welcher Kandidatin man die Erststimme gibt, zumindest für die schulische Wahlurne klarer geworden sein.