Kurzüberblick (Hoch)Begabung
„(Hoch)Begabung“ ist ein Begriff aus der Psychologie, mit dem in der Regel Menschen beschrieben werden, die in einem oder mehreren Bereich(en) zu herausragenden Leistungen fähig sind. Hochbegabte (Jugendliche) zeichnen sich durch eine erhöhte kognitive Auffassungsgabe und das Potenzial zum schnelleren Lernen und Verarbeiten von Informationen aus. In allen anderen Aspekten der Entwicklung und des sozialen Verhaltens unterscheiden sich Hochbegabte nicht von Jugendlichen mit durchschnittlicher Intelligenz. Hochbegabung wird definiert als eine hohe Intelligenz (über 130 Punkte auf der Intelligenzquotienten-Skala; diesen Wert erreichen nur ca. 2% eines Jahrgangs.) und ist eine Feststellung einer Messgröße einer Person im Vergleich zu anderen Personen. Nicht immer geht (Hoch)Begabung mit Hochintelligenz einher (siehe dazu die verschiedenen Formen der (Hoch)Begabung).
Der Begriff der (Hoch)Begabten ist von dem der Hochleistenden zu trennen, auch wenn ein mittelstarker Zusammenhang zwischen beiden besteht. Hochleistende zeichnen sich durch sehr gute schulische Leistungen, gepaart mit hoher Motivation, aus. Am Neuen Gymnasium werden im Rahmen der Förderung des Gütesiegels Hochbegabung sowohl (Hoch)Begabte als auch Hochleistende angesprochen. Eine Intelligenztestung zum Nachweis einer (Hoch)Begabung verlangen/erwarten wir nicht.
Das Erkennen (hoch)begabter Schülerinnen und Schüler stellt Lehrkräfte vor die Herausforderung, sie aufgrund von im Unterricht gezeigtem Verhalten zu identifizieren. (Hoch)Begabung zeigt sich dabei in unterschiedlichen Formen, die Lehrkräfte für eine gezielte Förderung erkennen und differenzieren müssen. Man unterscheidet verschiedene Formen von (Hoch)Begabung, z.B. verbale, numerische, räumliche, musisch-künstlerische, psychomotorische und sozial-emotionale. Schülerinnen und Schüler sind sehr selten in allen genannten Bereichen hochbegabt. Teilweise kann eine (Hoch)Begabung mit Lernschwierigkeiten (z.B. LRS, v.a. bei räumlicher Hochbegabung) oder sozialen Schwierigkeiten (Aggressivität, Angst, Depression, ADS, ADHS, Isolation, mangelnde Lern- und Arbeitstechniken ("chaotisches Arbeitsverhalten")) verbunden sein, wobei dies kein hinreichendes Kriterium ist.
Folgende Kriterien können auf eine (Hoch)Begabung hindeuten (unvollständige Auswahl nicht hinreichender Kriterien):
• Arbeitstempo und -genauigkeit
• Leistungsbereitschaft und -fähigkeit
• Gedächtnisfähigkeit
• Interesse und Motivation
• Selbstständigkeit
• Kooperationsbereitschaft
• Soziale Fähigkeiten
• Belastbarkeit
(Hoch)begabte Schülerinnen und Schüler benötigen Zeit und Raum für positive Lernerfahrungen und sollen die Möglichkeit haben, ihre Lernmotivation durch individuelle und differenzierte Förderung zu halten bzw. zu steigern und ihr Potenzial maximal auszuschöpfen. Des Weiteren sollen sie lernen, auf andere Lerntempi Rücksicht zu nehmen. Dies prägt den Umgang mit (hoch)begabten Schülerinnen und Schülern am Neuen Gymnasium. Bei Fragen und Beratungsbedarf helfen Ihnen die Lehrkräfte des Neuen Gymnasiums gerne weiter.
Bei Fragen steht Ihnen unser Koordinator Begabungs- und Begabten-Förderung Herr StR Alexander Fay zur Verfügung.